KS 700 - 702 Gebetszeitenuhr Serie SACRISTAN der Sternwarte des Vatican - Vatican Observatory Foundation
Hier gelangen Sie zur ausführlichen Microsite:
www.vaticanobservatory.kronsegler.de
Am 28.02.2012 zum Amtsende Papst Benedikt XVI erscheint eine auf 265 Stck. limitierte Sonderserie KS702A-G in Massivgoldausführung. Für Vorbestellungsanfragen nutzen Sie bitte unsere Kontaktseiten.
Die KRONSEGLER ® Uhrenserie „SACRISTAN“
Die Bedeutsamkeit des Gebets für sehr viele Menschen und die direkt mit der Geschichte der Zeitmessung verbundene Historie war für uns als Uhrenhersteller Veranlassung und ehrvolle Aufgabe, erstmals eine christliche Armbanduhrenserie mit Gebetszeitenanzeige zu erschaffen. Ende 2010 wandte man sich mit diesem Vorhaben und ersten Entwürfen an den Vatikan, um dessen Legitimation und eine offizielle Zusammenarbeit anzufragen.
Nach darauffolgender detaillierter Weiterentwicklung des Vorhabens erhielten wir im August 2011 die verbindliche Autorisierung zur Herstellung einer Uhrenserie unter Schirmherrschaft der Vatikanischen Sternwarte (Specola Vaticana – Vatican Observatory Foundation), deren Stiftungswappen jede Uhr trägt.
Unserem und dem Wunsch der Stiftung folgend soll die Uhrenserie einer großen Vielzahl Christen zugänglich sein. Ein wesentlicher Teil der Einnahmen aus dem Verkauf der Uhren wird von der Vatikanischen Sternwarte Stiftung für Bildungs- und Forschungsinitiativen verwendet.
Die Uhrenserie „SACRISTAN“ ist mit offiziellem Einverständnis der Vatikanischen Sternwarte Stiftung dem Lebenswerk und Schaffen von Papst Benedikt XVI. (Benedictus PP.XVI, bürgerlich Joseph Aloisius Ratzinger) gewidmet.
Die Geschichte der Zeitmessung
erfuhr einen entscheidenden Wandel um die 1. Jahrtausendwende. In dieser Zeit entstand der Bedarf nach genauerer Bestimmung der Uhrzeit in den Klöstern des europäischen Raumes. Vor dem 11. Jahrhundert war die Zeitmessung sehr ungenau und orientierte sich nach Gegebenheiten in der Natur, wie dem ersten Hahnenschrei, dem Sonnenaufgang, dem höchsten Sonnenstand etc. Dies änderte sich mit dem Einzug der Benediktinerregeln1) in den klösterlichen Alltag. Die Regeln des Benedict von Nursia sahen u.a. ein 7maliges Beten zu definierten Zeiten des Tages vor. Diese Abfolge des Tages- und Gebetsablaufes zu organisieren war Aufgabe eines Mönchs, des Sakristan2).
Mit der Notwendigkeit, zu genauen Zeiten die Glocken zum Gebet läuten zu lassen, beschäftigten sich die Gelehrten in den Klöstern zunehmend nachhaltiger mit dem Bau genauer Zeitinstrumente. So entwickelten sich aus Kerzenuhren, Wasseruhren, Sonnenuhren im Laufe der Zeit mechanische Uhren, die Grundlage unserer heutigen Zeitinstrumente sind.
Nach den Regeln der Benediktiner betet man 7 mal am Tag zu den wie folgt benannten Zeiten (auch “monastische Gebetszeiten” bzw. “Stundengebet” genannt):
06:00 Uhr Laudes - das Morgenlob
09:00 Uhr Terz - das Gebet zur 3. Stunde des Tages (nach antiker Zeitrechnung)
12:00 Uhr Sext - das Mittagsgebet zur 6. Stunde (nach antiker Zeitrechnung)
15:00 Uhr Non - das Gebet am Nachmittag zur 9. Stunde (nach antiker Zeitrechnung)
18:00 Uhr Vesper - zu Beginn des Abends
21:00 Uhr Komplet - zur Nacht
00:00 Uhr Matutin - das nächtliche Gebet
Die Geschichtsschreibung überliefert noch eine 8. Gebetszeit. Die Prim ("die Erste") fand um ca. 03:00 Uhr in Bezug auf heutige Uhren in der Frühe statt.3)
Diese Gebetsabläufe werden, dem modernen Leben geschuldet oft reduziert oder abgewandelt, auch heute von einer Vielzahl von Christen katholischen wie evangelischen Glaubens beherzigt. Meist werden die 7 Gebetszeiten, in drei Zeiträume geordnet, zum Morgengebet, zu einem Taggebet und zum Nachtgebet verbunden. Insbesondere wählt man, der biblischen Bedeutung einer jeden Gebetszeit folgend3), die rechte Stunde zum Anlass des Gebets. (ausführlicher siehe 3) )
Die Uhren der Uhrenserie „SACRISTAN“ sind in der Lage, die 7 Gebetszeiten, in drei Zeiträume gruppiert, anzuzeigen. Die Form der Anzeige christlicher Gebetszeiten ist eine Novität und dezente Ergänzung zur Zeit- und Datumanzeige der analogen Uhr „SACRISTAN“.
Die Darstellung der Gebetszeiten soll weder zum Gebet zwingen noch dieses anmahnen. Sie visualisiert zurückhaltend die Möglichkeit, einen guten und bedacht gewählten Zeitpunkt für jedes Gebet zu bestimmen.
Geschichte der Vatikanischen Sternwarte und deren Stiftung
Vor vier Jahrhunderten gründete der Staat Vatikanstadt die Vatikanische Sternwarte (Specola Vaticana) als historische Forschungs- und Bildungseinrichtung. Sie arbeitet seit Ihrer Gründung mit Unterstützung des Heiligen Stuhls mit Schwerpunkt auf glaubensbezogene wissenschaftliche Forschung.
Ursprünglich befand sich die Vatikanische Sternwarte im Turm der Winde in Rom, heute findet sie ihren Sitz in der Sommerresidenz des Papstes in Castel Gandolfo, Italien. Gegründet von Papst Leo XIII in 1891, befindet sich nun hier eine der traditionsreichsten Forschungseinrichtungen der Welt. Die Vatikanische Sternwarte unterstützte insbesondere die Arbeit von Kopernikus, Newton und Kepler, allesamt führende Forscher ihrer Zeit. Deren Arbeiten bildeten u.a. die Grundlagen für das Verständnis des Universums bis zum heutigen Tage.
Die wichtigsten Forschungserrungenschaften und Bildungsprojekte der Vatikanischen Sternwarte in der Neuzeit betreffen die Planetenwissenschaft, Sternkunde, Außergalaktische Astronomie, Erforschung von Zwergplaneten und mirkroskopischen Meteoren, internationale Praktika Programme - speziell in Afrikaländern und insbesondere den Betrieb von Teleskopanlagen in den USA und im Vatikan.
Uhrenmodelle:
KS700 Herren Quarzuhr
KS701 Damen Quarzuhr
KS702 Herren mechanische Handaufzugsuhr
KS702A Herren mechanische Handaufzugsuhr mit automatischem Aufzug (seit 07/2012)
KS702A-G Herren mechanische Handaufzugsuhr mit automatischem Aufzug in Massivgold, Auflage 265 Stck. anlässlich des endenden Pontifikats von Benedikt XIV (seit 02/2013)
Hauptmerkmale:
Gehäuse: 7teilig in Taufbeckenform mit eingesetzten Sternappliken an den Bandanschlägen, polierter Edelstahl 316 L, modellabhängig vergoldet / KS702A-G Gehäuse 50g Massivgold 18Kt. (750er)
Größe: KS700 ca. 41,5 x 10,5 mm / Band/Armumfang 17,5 – 22 cm
KS701 ca. 33,5 x 9 mm / Band/Armumfang 17– 21 cm
KS702 ca. 41,5 x 11 mm / Band/Armumfang 17,5 – 22 cm
Krone: mit Kannelierung und Sternengravur
Boden: Edelstahl verschraubt mit Gravur
Zifferblatt: Emaille guillochiert mit Wappen VATICAN O.F.
Indexe: appliziert
Zeiger: skelettiert, Sonderzeiger mit Sternapplik
Glas: KS700/701 Mineralkristall mit DFC Härtung (Diamantfilm); KS702 Serie K1 superfest; KS702A-G Saphirglas
Band: Rindslederband geprägt mit Stahldornschließe (KS700/701) bzw. Butterfly Faltschließe (KS702 Serie) / KS702A-G Echt Alligatorband handgenäht vollumbugd mit rotem Futterleder und 20Mic. vergoldeter Butterfly Faltschließe
Wasserdicht: 5 ATM
Funktionen: Stunden, Minuten, Sekunde, Datum, Gebetszeiten, 24h, GMT (nur KS700/701)
Uhrwerke:
KS700: KS 022.000 CITIZEN Basis / Quarz
KS701: RONDA Swiss 505.24 / Quarz
KS702: KS 023.021 CITIZEN Basis / Handaufzug (KS702A mit Automatikeinheit - seit 07/2012)
Lieferumfang: Uhr; royalblaue Box der VATICAN O.F. in weißer Umkartonage; Poliertuch; Booklet mit Geschichte, Garantiebedingungen und Beschreibung; Echtheits- und Herkunftszertifikat der VATICAN O.F. (nummeriert mit Siegelprägung); Markenanhänger
[Anhang]
1) Die klösterliche Zeitordnung geht auf Benedict von Nursia zurück. Er schuf das Regelwerk für
den von ihm gegründeten Mönchsorden (540, Monte Cassino), das zum Vorbild aller anderen
klösterlichen Regeltexte im Westen wurde. Sieben über Tag und Nacht verteilte Gebete der Mönche sollten an die Passion Christi erinnern. Die sieben Gebete werden auch Gebetsstunden oder Kanonische Stunden genannt. Die Kanonischen Stunden waren von Anfang
an nicht strikt die römischen (temporalen) Stunden gebunden, sondern praktische
Gründe (Jahreszeiten, Arbeitsanfall u.a.) gaben Spielraum für Veränderungen. Anstatt eines terminierten Stundenplans heißt es bei Benedict "horas temperare", d.h. die zweckmäßige Zeit für jede der vorgeschriebenen Verrichtungen: Gottesdienst, Meditation, Lesung, Arbeit, Essen und Schlafen. Fast alles wurde gemeinsam gemacht, und eine Handlung schloss sich unmittelbar an die andere an, so dass bestenfalls das Ende einer "Zimmerstunde", die die Mönche
betend und meditierend einzeln in ihren Zellen verbrachten, mit der Glocke zu terminieren war.
Dafür wäre nur die Messung eines relativ kleinen Zeitintervalls nötig gewesen, wofür eine
Wasser- oder später auch eine Sanduhr geeignet war. Die Dauer von Gottesdiensten,
Gebeten und Lesungen war von sich aus sehr konstant. Ansonsten nutzte man
die Erfahrungen des Abtes oder des verantwortlichen Sakristans, für die passende Dauer einer Verrichtung. Wenn das kommende Tagesende erkennbar war, wurde nötigenfalls auch
komprimiert oder gestreckt. Die Anpassung an die jahreszeitlich veränderlichen Längen von
Tag und Nacht geschah durch Änderung des Inhalts der einzelnen Elemente. Die Dauer eines individuellen Gebets war mit der Zahl der auferlegten Verse gezielt veränderlich.
Für den nächtlichen Beginn des Alltags der Mönche wäre eine Uhr nötig gewesen. Ausgerechnet dafür kam keine der damals gebräuchlichen Sonnenuhren in Frage, und bis heute ist nicht klar, mit welchen Hilfsmitteln der Weck-Termin für den nachfolgenden nächtlichen Gottesdienst (Vigilien) eingehalten werden konnte.
Nachdem in späterer Zeit geeignete 24-Stunden-Uhren vorhanden waren, etablierten sich die in 3) beschriebenen Zeiten für die Gebetsstunden.
2) Der Sakristan (Sacristan), auch Küster (lat. custos „Hüter“, „Wächter“), Kirchendiener, Kirchner oder Kirchwart, im süddeutschen Raum Mesner, Messner oder Mesmer (vom mittellateinischen mansionarius – Haushüter) – dessen Dienstwohnung die Küsterei bzw. Mesnerei ist – und in der Schweiz Sigrist (vom mittellateinischen Sacrista) oder Mesmer genannt, bezeichnet einen Beruf in der Kirche. In der Regel ist der Sakristan Angestellter einer Kirchengemeinde, Pfarrei oder der Diözese.
Das Alte Testament berichtet über die Gruppe der Leviten, die in Tempel und Synagoge als Helfer dienten. Im frühen Christentum übernahmen Diakone neben ihren karitativen Aufgaben auch das Amt, im Gottesdienst für die kirchliche Ordnung zu sorgen. Sie öffneten und schlossen die Pforten der Kirche (Ostiarier), bereiteten den Gottesdienst vor, unterwiesen die Katechumenen und stimmten die Psalmgesänge an. Zur Aufgabe zählte später auch das Läuten der Glocken. Die Weihe zum Ostiarier gehörte früher zu den sogenannten niederen Weihen, den Vorstufen zur Priesterweihe. Im Luthertum wirkte der Sakristan im 16. und 17. Jahrhundert, vor allem in dörflichen Kirchen ohne Orgeln, als Vorsänger der Gemeinde (Praecentor). Zudem wählte Sakristan oder Kantor bis zum Beginn der Aufklärung auch die Gesänge der Gemeinde aus. Im Mecklenburg des 18. Jahrhunderts übten Küster in aller Regel auch die Tätigkeit des Dorflehrers aus. Als Opfermann oder im Niederdeutschen Offermann wurde er bezeichnet, wenn er zusätzlich als Organist tätig war. In Norddeutschland ist für das 18. Jahrhundert ebenfalls die Kombination des Küster- und Organistenamtes belegt. Früher musste der Sakristan zu den für den Gottesdienst und das Gebet festgelegten Zeiten (Angelus) die Kirchenglocken läuten. Im 17. bis 20. Jahrhundert betrieben die Küster in vielen ländlichen Gebieten die Küsterschulen. Ein Sakristan bereitet auch heute noch Gottesdienste vor bzw. nach, leistet Dienste in der Liturgie und betreut die Sakristei. Zu den Aufgaben gehören u. a. das Öffnen und Schließen der Kirche, das Anzünden der Kerzen, Stecken der Liedtafeln, das Läuten der Glocken sowie die Vorbereitung der liturgischen Gefäße und Geräte sowie der liturgischen Bücher, die Sorge für den Kirchenschmuck und die liturgischen Gewänder, örtlich auch die Einteilung oder Betreuung der Ministranten.
3) Die LAUDES (Morgenlob) rufen die Auferstehung Christi in Erinnerung, der die Nacht des Todes für uns überwunden hat. Der Beter wird aufgefordert im gläubigen Vertrauen auf Christus auszuharren, der als Aufgang aus der Höhe (Lk 1,7) kommen wird, um allen zu leuchten, die in Finsternis und im Schatten des Todes sitzen (Lk 1,79). Ebenso wird der Beter ermahnt, allen Anfeindungen und Anfechtungen des Bösen zu widerstehen, da dieser den Menschen schaden und verderben will. Hoffe auf den Herrn, denn er ist Schutz und Hilfe (Ps 33,20).
Die TERZ (dritte Tagesstunde nach antiker Zählung, heute ca. 9 Uhr) erinnert an die Ausgießung des Heiligen Geistes; es war um die dritte Stunde des Tages (Apg 2,15).
In ihr erfleht der Betende den Beistand des Heiligen Geistes für die ganze Welt, für sich selbst und seine Vorhaben. Auch soll um einen willigen Geist gebetet werden, damit man in tätiger Liebe, nach Christi Vorbild wirken kann.
Die SEXT, zur Mittagsstunde gehalten, erinnert an die Kreuzigung Jesu. Der Betende stellt sich unter das Kreuz, an dem Jesus in Demut und Gehorsam durch sein Leiden Sünde und Tod überwunden hat. Der Beter soll Verzagtheit und Kleinmut von sich werfen und sein persönliches Kreuz auf sich nehmen. D.h., dass er sein Leben mit all seinen Schwachheiten bejahen soll, im Vertrauen auf Christus und nach dessen Vorbild.
Das Gebet der NON (neunte Tagesstunde, heute ca. 15 Uhr) ist das Gebet zur Todesstunde Jesu. Im Gedächtnis an den Tod Christi wird man an den eigenen unausweichlichen Tod erinnert und dazu aufgefordert, sich darauf vorzubereiten. Herr, lehre uns bedenken, das wir sterben müssen, auf das wir ein weises Herz gewinnen. (Ps 90,12). Dies ist auch noch die Barmherzigkeitsstunde!
Das soll nicht heißen, dass der Mensch als freudlos, bedrücktes Wesen durch das Leben gehen soll, vielmehr wird man aufgefordert so zu leben, dass man es vor Gott verantworten kann, denn es ist der Herr, der vom Tod errettet (Ps 116,8a).
Die VESPER (Abendlob) ist das Dankgebet für den zu Ende gehenden Tag, und zugleich lenkt sie den Blick auf das Ende aller Dinge und Zeiten. Die Leiden dieser Zeit bedeuten nichts im Vergleich zur Herrlichkeit, die uns offenbart werden soll (siehe Röm 8,1, denn der Herr erhört den Bittenden; der Herr ist der Retter (Ps 118,21).
Die KOMPLET (Nachtgebet) beschließt den Tag. In ihr bittet der Betende um eine gute, behütete Nacht. Vor dem Einbruch der Nacht bittet man für die ganze Menschheit um gnädige Bewahrung. Gott allein ist Zuflucht und Schutz (Ps 91,9).
Die MATUTIN(e) (lat. [hora] matutina von matutinus: „morgendlich“), auch Vigil (v. lat. vigilare: wachen) oder Nachtoffizium genannt, ist das Nachtgebet in der katholischen Liturgie. Der Teil des Breviers, der die Matutinen enthält, wird Matutinale genannt. Gebetet wird die Matutin zwischen Mitternacht und dem frühen Morgen.
Ihren Ursprung hat die Matutin in Nachtwachen der frühen Christen. Diese versammelten sich, um sich auf Feste wie Ostern und Weihnachten durch Gebet und das Hören des Wortes Gottes vorzubereiten. Sie wachten in der Nacht, um Jesus Christus zu erwarten als das Licht, das neue Leben und die Morgenröte.
Nach der Eröffnung „Herr öffne meine Lippen, damit mein Mund Dein Lob verkünde“ wird ein im Wechsel mit einer Antiphon responsorisch vorgetragener Psalm als Gebetseinladung (Invitatorium) gesungen, gefolgt vom Hymnus. Hieran schließen sich zwei oder drei Abschnitte (Nokturnen) an. Jede Nokturn besteht aus mehreren Psalmen und einer anschließenden längeren Lesung. In der ersten Nokturn wird ein Abschnitt aus der Bibel gelesen, in der zweiten Nokturn ein anderer geistlicher Text, z. B. aus den Kirchenvätern. An Sonntagen und Hochfesten schließt sich eine dritte Nokturn an, in der anstelle der Psalmen biblische Cantica gesungen werden. Im Anschluss wird das Evangelium des Sonntags oder Hochfestes vorgetragen und das Te Deum gesungen. Den Abschluss der Matutin bildet das Tagesgebet.
Die vollständige Matutin wird heute nur noch in den kontemplativen Orden oder von einzelnen geweihten Personen gebetet. Selbst bei den Benediktinern wird sie teilweise auf eine Nokturn gekürzt. Seit der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils enthält das Stundenbuch der Kirche die Lesehore, die zu jeder Zeit des Tages gebetet werden und morgens bzw. nachts zur Matutin bzw. Vigil erweitert werden kann.
Die Matutin an den Kartagen wird als Karmette oder Tenebrae bezeichnet.
Neben dieser liturgischen Form des Nachtgebets gibt es auch nicht-liturgische Nachtwachen vor bedeutenden Anlässen.
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